Die Umfrage wurde gemeinsam mit der Europäischen Kommission in Auftrag gegeben.

Nach der Veröffentlichung der ersten Ergebnisse am 9. März zeigt der vollständige Bericht Folgendes:

  • Rund acht von zehn Menschen in Europa (81%) stimmen zu, dass einer der Schwerpunkte für die Konferenz die Verbesserung der Rolle der EU bei der Bewältigung von Krisen wie der Corona-Pandemie sein sollte. Dem stimmte mehr als ein Drittel (38%) stark zu.
  • Zwei Drittel der Europäerinnen und Europäer (66%) glauben, dass das Projekt der Union eine Zukunftsperspektive für die Jugend Europas bietet. Ein ähnlicher Anteil (65%) sieht die EU als einen Ort der Stabilität in einer unruhigen Welt.
  • Mehr als zwei Drittel der Befragten sprechen sich dafür aus, den Präsidenten oder die Präsidentin der Europäischen Kommission durch die Bestimmung von Spitzenkandidaten zur Europawahl zu bestimmen. Weniger als ein Viertel (22%) ist gegen ein solches Verfahren.
  • Doppelt so viele Befragte halten transnationale Listen bei der Europawahl für eine gute Sache (42%), während nur jeder Fünfte (19%) diesen Vorschlag ablehnt.

Die Konferenz zur Zukunft Europas

Etwa acht von zehn Menschen in Europa (81%) sind der Meinung, dass sich die Konferenz vorrangig mit der Frage befassen sollte, wie die EU Krisen wie den Ausbruch des Coronavirus besser bewältigen könnte, darunter mehr als ein Drittel (38%), die dieser Aussage stark zustimmen.

Die Europäerinnen und Europäer, die bereit sind, sich in die Konferenz zur Zukunft Europas einzubringen, würden dies am liebsten durch Treffen in ihrem lokalen Umfeld tun, z. B. durch Bürgerdebatten oder -versammlungen (44 %). Eine Einbindung in die Verfahren der Konferenz zur Sammlung von Ideen sehen die Befragten am liebsten durch die Beantwortung einer Umfrage (34%), durch das Vorbringen von Ideen und Vorschlägen an europäische und nationale Politiker (31%) und durch die Teilnahme an Online-Konsultationen mittels Diskussionsplattformen (30%).

Die Jugend und die Zukunft der Europäischen Union

Mehr als acht von zehn Befragten (83%) sind der Meinung, dass die Konferenz gezielt junge Menschen einbeziehen sollte, um neue Ideen zu fördern, darunter vier von zehn (40%), die dem voll und ganz zustimmen.

Zwei Drittel der Europäerinnen und Europäer (66%) stimmen zu, dass das Projekt der Union eine Zukunftsperspektive für die Jugend Europas bietet. Ein ähnlicher Anteil (65%) stimmt zu, dass die EU ein Ort der Stabilität in einer unruhigen Welt ist, wobei dieser Anteil im Vergleich zur vorigen Umfrage im Jahr 2018 gesunken ist (-11 Prozentpunkte).

Europawahl und Präsidentschaft der Europäischen Kommission

Die Umfrage zur Zukunft Europas befasste sich auch mit Fragen rund um die Europawahl und die Wahl des Kommissionspräsidenten bzw. der Kommissionspräsidentin. Laut der Umfrage befürworten mehr als vier von zehn Befragten transnationale Listen bei der Europawahl (42%), während nur jeder fünfte diese Idee ablehnt (19%). 36% sind in dieser Frage gleichgültig.

Mehr als zwei Drittel der Befragten sind für ein Verfahren zur Wahl des Präsidenten bzw. der Präsidentin der EU-Kommission durch die Bestimmung von Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten bei der Europawahl, während weniger als ein Viertel (22%) sich gegen dieses Verfahren ausspricht.

Während 61% der Befragten der Meinung sind, dass ein solches Verfahren nur dann Sinn machen würde, wenn die EU-Bürger die Möglichkeit hätten, für transnationale Listen zu stimmen, stimmen fast zwei Drittel der Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer (64%) zu, dass dieser Ansatz mehr Transparenz in das Verfahren der Wahl des Präsidenten oder der Präsidentin der EU-Kommission bringen würde. Die Bürger glauben auch, dass dies der Kommission mehr Legitimität verleihen würde (63%) und dass es einen bedeutenden Fortschritt für die Demokratie innerhalb der EU darstellen würde (62%).

Hintergrund

Die Eurobarometer-Sonderumfrage Nr. 500 „Zukunft Europas“ (EB94.1) wurde zwischen dem 22. Oktober und 20. November 2020 in den 27 EU-Mitgliedstaaten durchgeführt und gemeinsam von der Europäischen Kommission und dem Europäischen Parlament in Auftrag gegeben. Die Umfrage wurde als direkte Befragung durchgeführt und durch Online-Interviews ergänzt, wo dies aufgrund der Pandemie notwendig war. Insgesamt wurden 27.034 Interviews geführt.

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