Die Tesla (WKN: A1CX3T)-Aktie hat neulich neue Höchststände erreicht und steht derzeit bei über 500 USD. Grund war, dass der Autohersteller bald in den S&P-500-Index aufgenommen wird. Daher werden sich viele Anleger wohl näher mit der Aktie befassen. Einige Anleger, die den kometenhaften Aufstieg in den letzten zwölf Monaten verpasst haben, dürften sich fragen, ob es für den Einstieg zu spät ist. Und wer schon dabei ist, wird sich mit dem Verkauf beschäftigen.
Auch wenn man sich nie sicher sein kann, wie sich eine Aktie langfristig entwickelt, sollten Anleger prüfen, ob die Bewertung sinnvoll ist oder nicht. Werfen wir deshalb mal einen Blick auf die jüngste Geschäftsdynamik sowie auf die Bewertung im Verhältnis zu den Aussichten.
2020: Jahr der Expansion
Ein kurzer Rückblick auf die Dynamik von Tesla im Jahr 2020 erklärt, warum sich die Investoren auf die Aktie gestürzt haben. Die Auslieferungen in den letzten zwölf Monaten sind im Jahresvergleich um 24 % gestiegen, obwohl Anfang dieses Jahres wegen Corona die Fabriken stillstanden.
Danach hat sich das Wachstum jedoch beschleunigt. Im dritten Quartal stiegen die Auslieferungen im Jahresvergleich um 54 %. Das ist in erster Linie auf einen Produktionsanstieg des im März eingeführten Model Y zurückzuführen.
Tesla hat in diesem Jahr aggressiv expandiert und unter anderem das Model Y früher als erwartet auf den Markt gebracht. Außerdem hat man neue Produktionslinien in neuen Fabriken errichtet.
Der Autohersteller hat das Jahr 2019 mit der Produktionskapazität zur Herstellung von jährlich 640.000 Fahrzeugen beendet. Seitdem hat Tesla nicht nur die Produktionsmöglichkeiten für weitere 200.000 Fahrzeuge jährlich geschaffen, sondern auch mit dem Bau völlig neuer Produktionslinien in Shanghai, Berlin und Texas begonnen.
Es überrascht nicht, dass die Schätzung der Analysten davon ausgeht, dass die Einnahmen von Tesla im nächsten Jahr um 46 % steigen werden.
Derweil war 2020 auch das Jahr, in dem Tesla von Verlusten zu erheblichen Gewinnen überging. Der Autohersteller erwirtschaftete allein im dritten Quartal 2020 einen freien Cashflow von 1,4 Milliarden USD.
Der Preis für Perfektion?
Obwohl Teslas Wachstumsgeschichte sicherlich beeindruckend ist, dürfte in der Bewertung von 500 USD bereits viel Optimismus stecken. Selbst wenn Tesla beispielsweise seine Einnahmen in den nächsten fünf Jahren um durchschnittlich 30 % jährlich steigern und eine Nettogewinnmarge von 7 % auf diese Einnahmen erzielen würde, würde Tesla jährlich einen Nettogewinn von 7 Milliarden USD erwirtschaften. Dies ist ein ziemlich geringer Betrag. Selbst im Verhältnis zur heutigen Marktkapitalisierung des Autoherstellers von fast 500 Milliarden USD.
Aber es gibt zwei Faktoren, die die Tesla-Aktie selbst jetzt zu einem potenziellen Kauf machen. Erstens: Wenn in Zukunft vollelektrische Autos zum Mainstream werden, dann ist Tesla wohl ganz vorne an einem riesigen adressierbaren Markt dran. Das Umsatzwachstum könnte nicht nur jährlich über 30 % betragen, sondern die hohen Wachstumsraten könnten auch über ein Jahrzehnt aufrechterhalten werden.
Zweitens: Wenn Tesla Software-Updates herausbringt, die seine Fahrzeugflotte vollständig autonom machen – was bald passieren soll –, dann könnte das Unternehmen eines der wertvollsten Softwaregeschäfte der Welt aufbauen.
CEO Elon Musk hat gesagt, er glaube, dass der Wert seiner autonomen Software 100.000 USD pro Fahrzeug übersteigen könnte. Auch wenn die Kunden wohl keine 100.000 USD für Fahrzeugsoftware zahlen werden, könnte das Unternehmen zum Abo-Modell übergehen und einen starken wiederkehrenden Umsatzstrom aufbauen. Dies könnte nicht nur das Umsatzwachstum von Tesla beschleunigen. Es könnte dem Unternehmen auch die Gewinnspannen von reifen Technologieunternehmen bescheren.
Kaufen, verkaufen oder halten?
Kurz gesagt, die Tesla-Aktien könnten sich selbst jetzt noch als lohnend erweisen. Auch wenn die von Tesla vorgesehene Verwirklichung sowie kontinuierliche Marktanteilsgewinne bei Weitem nicht garantiert sind. Daher würde ich mir einen besseren Einstiegspunkt in Tesla-Aktien wünschen – vielleicht irgendwo unter 450 USD. Auf der anderen Seite bedeutet das große Potenzial von Software, dass sich ein Ausstieg jetzt als Fehler erweisen könnte.
Also: kaufen, verkaufen oder halten? Wer bereit ist, Volatilität zu ertragen und das Risiko dieser Aktie auszuhalten, für den ist sie selbst für 500 USD nicht verkehrt. Andere Anleger sollten allerdings lieber den nächsten Einbruch abwarten.
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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla. Daniel Sparks besitzt keine der angegebenen Aktien. Dieser Artikel erschien am 21.11.2020 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.
Motley Fool Deutschland 2020
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